Aktuelles von der W!R

19.09.2022 - Finanzausschuss besichtigte das Klär-und Wasserwerk Reinfeld

Einen Tag vor der Sitzung des Finanzausschusses, hatten die Ausschußmitglieder der Reinfelder Stadtverordnetenversammlung und Interessierte am 19.09.2022 die Gelegenheit, die Wasserver- und Entsorgung der Stadt Reinfeld zu besichtigen. Eingeladen hatte der Vorsitzende des Finanzausschusses, Lev Roden, damit sich die Ausschußmitglieder ein Bild vom zukünftigen Investitionsbedarf verschaffen können.

Die Besichtigungstour startete im Klärwerk mit einem Rundgang. Nach einer allgemeinen Einführung ins Thema erläuterte der Leiter des Klärwerkes, Heiko Vokuhl, die einzelnen Klärschritte und zeigte dabei die erforderlichen Erneuerungs- und Erweiterungsmaßnahmen auf. Als wesentliche Investitionen nannte Vokuhl, den Bau eines größeren Zulaufschachtes, die Erneuerung der Schlammeindickung, die Verkleidung der Schlammbehandlung und die Erweiterung der Fahrzeug- und Gerätehalle sowie der Neubau eines Havariebeckens.

Zurzeit sind die 9.300 Einwohner Reinfelds und einige Umlandgemeinden an das Klärwerk angeschlossen. Die Kapazität des Klärwerks liegt bei 24.500 Einwohnergleichwerte (EGW).

Das ankommende Abwasser wird in einem großen Behälter zwischengespeichert und dann kontinuierlich den mechanischen und biologischen Reinigungsschritten zugeführt. Als Endprodukte bleiben gereinigtes Wasser, Klärschlamm und Faulgas (Methan) übrig. Das gereinigte Wasser wird der Trave zugeführt und der Klärschlamm kostenpflichtig in einer Müllverbrennungsanlage verbrannt. Zuvor wird der anfallende Schlamm zur Methangasgewinnung in einen Faulturm geleitet. Abschließend wird ihm das Restwasser weitgehend entzogen.

Die Pumpen und elektrischen Aggregate benötigen natürlich elektrische Energie, die das Klärwerk zum Teil selbst erzeugt. So ist auf einem Betriebsgebäude eine Photovoltaik-Anlage installiert. Mit dem erzeugten Methangas wird ein Generator betrieben. Durch diese Anlagen ist das Klärwerk schon jetzt in der Lage seinen Wärme- und Strombedarf zu etwa einem Drittel selbst zu erzeugen. Dieser Anteil wird mit den geplanten Investitionen sicher noch gesteigert werden können. Für den Notfall ist auch gesorgt. So ist über ein Notstromaggregat der Betrieb der Anlagen über mehrere Tage möglich.

Nach Abschluss des Rundganges fuhr man nach Barnitz, um das Wasserwerk zu besichtigen. Die insgesamt 8 Brunnen (3 x Werksgelände und 5 x außerhalb des Wasserwerks) versorgen rund 17.000 Kunden Reinfelds und der Umlandgemeinden mit Trinkwasser in hervorragender Qualität. Jährlich geben die Brunnen rund 800.000 m³ Trinkwasser ab, das in einem 47 km langen Netz auf 2.670 Hausanschlüsse in Reinfeld verteilt wird. Durch den Bau des neuen Förderbrunnen 13 im Jahre 2021, der mit einer Förderkapazität von bis zu 100 m³/h zusätzlich beansprucht werden kann, ist die Wassergewinnung stabilisiert worden und die Versorgung für die Zukunft sichergestellt.

In Barnitz angekommen; zeigte der Leiter des Wasserwerkes, Jörg Albrecht, auf die in die Jahre gekommene Travo-Station, die durch eine moderne, in einem Container integrierte Station, ersetzt werden soll. Hierdurch wäre eine Kosteneinsparung von ca. 10.000€ im Jahr möglich. Um der Wasseraufbereitung gerecht zu werden, wird für die Versorgungssicherheit mit den Bau eines weiteren Schnellfilters (4) begonnen, der dann im Jahr 2023 abgeschlossen wird.

Bei einem abschließenden Imbiss wurde das zuvor Erfahrene diskutiert. Wir bedanken uns bei den Herren Vokuhl und Albrecht für die interessanten und sachkundigen Führungen. 

 

Weitere aktuelle News