Seit kurzem kursiert ein neues Projekt in Reinfeld. Die Initiative „Skatepark Reinfeld“ macht sich stark für eine neue Skateranlage insbesondere unter der neuen Bahnbrücke.
Auf mehreren Fraktionssitzungen der Reinfelder Parteien wurden die Ideen der Gruppe präsentiert und der weiteren Prüfung einer Machbarkeit zugestimmt. Schneller als üblich stand nun das Projekt am 04.12.2024 zur gemeinsamen Sitzung von Hauptausschuss und Finanzausschuss zur Abstimmung. Als erster Schritt wurden mit den Stimmen von CDU und SPD Planungskosten von 50.000€ für das Haushaltsjahr 2025 eingestellt. Zuvor hatte ein Ingenieurbüro, das Erfahrungen in der Projektierung von Skateranlagen hat, während der Ausschusssitzung verschiedene Varianten und Ausbaustufen einer solchen Anlage unter der neuen Bahnbrücke vorgestellt. Die Schätzkosten beliefen sich da je nach Variante und Ausbaustufe zwischen 280.000€ und 500.000€.
In der anschließenden Diskussion wurde durch die Wählerinitiative Reinfeld noch einmal darauf hingewiesen, dass nur eine kleine Minderheit der Reinfelder Jugend eine solche Anlage nutzen würde und der bisherige Ort der „abgängigen“ Skateranlage an der ehemaligen Fasanerie für eine Modernisierung immer noch zur Verfügung stünde und sicher für deutlich weniger Geld zu sanieren wäre.
Auch wäre es den vielen jugendlichen und erwachsenen Nutzern der Sportanlagen des SV Preussen Reinfeld schwer vermittelbar, dass quasi im Schnellverfahren eine Skateranlage mit Gesamtkosten bis zu 500.000€ von der Reinfelder Politik durchgewunken wird, man aber viele Jahre auf die dringend benötigte Sanierung des Sportlerheims und der Schaffung eines Kunstrasenplatzes warten muss. Als „Trostpflaster“ wurde dann der Vorschlag der SPD beschlossen, 10.000€ für ein „Sportstättenentwicklungskonzept“ in den Haushalt 2025 einzustellen.
Auf der Fraktionssitzung der WIR wurde noch einmal klar herausgestellt, dass man den Sport und die vorhandenen Sportstätten unbedingt erhalten und sanieren möchte. In erster Priorität sieht die WIR hier die Sportplatzanlage des SV Preussen. „Seit Jahren gelingt es nicht, hierfür Fördergelder zu einzuwerben. Sollte Geld für Sportanlagen im Haushalt zur Verfügung stehen, so müssen diese unbedingt in die Sanierung der Sportanlage und die Errichtung eines Kunstrasenplatzes gesteckt werden“, äußert sich Manfred Schönbohm, Fraktionsvorsitzender der WIR. Der SV Preussen schaffe Sportangebote für mehrere hundert Kinder und Jugendliche. Die Immanuel-Kant-Gemeinschaftsschule mit eigenem Sportprofil sowie die Matthias-Claudius-Grundschule seien ebenfalls auf eine intakte Anlage angewiesen. Den Ansprüchen an eine Oberliga-Fußballmannschafft werde die Anlage ebenfalls kaum gerecht, so Schönbohm weiter, das sei eher „zum Fremdschämen“, so sein Fazit.
„Die angedachte Fläche unter der neuen Bahnbrücke lässt außerdem laut bestehendem B- Plan, derzeit eine Nutzung als Skateranlage nicht zu. Sie ist als Ausgleichsfläche ausgewiesen. Um sie umzuwidmen, bedarf es einer Änderung des B-Planes. Dieses ist nicht von heute auf morgen zu schaffen. Es bedarf der Einschaltung eines Planungsbüros und der Behörden, um die Frage nach Ersatzausgleichsflächen zu klären.“, äußert sich Hans-Otto Cramer, WIR Mitglied und fachkundiger Berater der WIR in Planungsfragen. Die Veränderung der Flächennutzung greife außerdem in bereits bestehende Verträge mit der Bahn ein. Sämtliche Veränderungskosten würden somit, neben den Herstellungskosten der Skaterbahn, bei der Stadt liegen, hinzu kämen Kosten für Entwässerung, Beleuchtung und Weiteres mehr.
Obwohl die WIR dem derzeitigen Antrag nicht zustimmen konnte, unterstützen wir das Anliegen der Initiative“, so Schönbohm weiter. Diese hat bereits einen Verein gegründet, der sich für mehr sportliche Aktivitäten von Kindern und Jugendlichen einsetzen will. Zitat der Gruppe (Instagram): „Unser Ziel ist die Schaffung eines vielseitigen Sportparks, der neben dem Skaterpark auch eine Boulderwand, einen Pumptrack, einen Outdoor Fitnessbereich und Parkour Hindernisse umfasst.“
„Die Umsetzung dieser umfassenden Idee unterstützen wir inhaltlich durchaus, sehen eine Umsetzung aber eher im Bereich des Sportplatzes und der Schule oder an dem derzeitigen Standort der vorhandenen Skateranlage an der ehemaligen Fasanerie, die allerdings zu erneuern wäre.“, betont Schönbohm.